Pre/Post-Consumer-Recycling
Pre-Consumer-Recycling verwertet Plastikabfälle, die bei der industriellen Verarbeitung von Neuplastik anfallen. Das überschüssige, aber nach wie vor fabrikneue Material wird gesammelt, mit anderem Neuplastik vermengt und für den nächsten Produktionsgang genutzt. Die DUH wertet dieses Vorgehen nicht als Umweltschutz, sondern als Pragmatismus in der Produktion und vergleicht es mit Plätzchenbacken: Nach dem Ausstechen der Teigsterne rollt man den verbliebenen Teig erneut aus, um weitere Sterne zu stechen. Das tut man so lange, bis alle Reste aufgebraucht sind. Auf die Idee, diese Teigreste deshalb Recyclingteig zu nennen, käme wohl keiner, meint die DUH.
Das genaue Gegenteil passiert beim Post-Consumer-Recycling. Es verarbeitet Verpackungsabfälle, die vom Endverbraucher genutzt wurden und anschließend über den Gelben Sack oder den Pfandautomaten in den Recycling-Kreislauf gelangen. Werden sie nicht im Kreislauf geführt, können diese Verbraucherabfälle sehr problematisch für die Umwelt werden. Während das Aufkommen des Pre-Consumer-Abfalls über die letzten Jahrzehnte kaum gestiegen ist, ist die Menge des Post-Consumer-Mülls geradezu explodiert. Noch immer steigt sie jährlich um rund viereinhalb Prozent. 60 Prozent aller Post-Consumer-Abfälle sind Verpackungsmüll. Deshalb ist es wichtig diese Abfälle zu Post-Consumer-Rezyklat zu verarbeiten und wieder dem Produktionskreislauf hinzuzuführen.
Das ist kaum verwunderlich. Von rund 19 Millionen Tonnen Kunststoff, die jedes Jahr in Deutschland entstehen, wird ein gutes Drittel zu Verpackungen verarbeitet, die nach einmaliger Nutzung in den Müll wandern. Um den Einsatz fossiler Ressourcen zu reduzieren und Plastikmüll aus den Weltmeeren fern zu halten, sollte benutztes Verpackungsplastik unbedingt in einem geschlossenen Wertstoffkreislauf gehalten werden.
(Zitierte Quelle: https://initiative-frosch.de/richtiges-recycling-falsches-recycling/)